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Prof. Dr. Andreas Martens ist auf die Professur für Herzchirurgie am Department für Humanmedizin berufen worden. Gleichzeitig ist er neuer Direktor der Universitätsklinik für Herzchirurgie am Klinikum Oldenburg.

Martens war zuvor als Bereichsleiter für Aortenchirurgie und Leitender Oberarzt der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) tätig. Dort hatte er bereits sein Medizinstudium sowie seine Weiterbildung zum Facharzt für Herzchirurgie und Gefäßchirurgie absolviert und sich 2017 habilitiert. 2020 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

Martens ist Spezialist für Eingriffe an der Aorta im Brustbereich, für minimalinvasive Herzklappeneingriffe, insbesondere der Aortenwurzel, sowie für Operationen an den Herzkranzgefäßen. Er forscht zudem zur Verbesserung dieser Techniken. Martens ist Mitglied unter anderem der Kommission Aortenchirurgie und der Nachwuchskommission der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie und der Task Force Aortic Dissection der European Association for Cardiothoracic Surgery. Er ist Mitglied des Editorial Boards der Zeitschrift für Herz-, Thorax und Gefäßchirurgie. Ferner ist er als Gutachter für zahlreiche Fachzeitschriften tätig.

  • Klinikum Oldenburg / Markus Hibbeler

Andreas Martens

Herzchirurgie

Mit höchster Präzision

Prof. Dr. Andreas Martens ist auf die Professur für Herzchirurgie am Department für Humanmedizin berufen worden. Gleichzeitig ist er neuer Direktor der Universitätsklinik für Herzchirurgie am Klinikum Oldenburg.

Willkommen an der Uni Oldenburg! Was hat Sie hierhergebracht?

Die Oldenburger Herzchirurgie ist mir bereits seit vielen Jahren als renommierte Klinik mit breitem herzchirurgischen Angebot bekannt, die sich stetig weiterentwickelt – bereits seit einigen Jahren als Universitätsklinik. Es hat einen besonderen Reiz, den weiteren Weg der Klinik in die universitäre Zukunft mitzugestalten. Ich konnte etliche ärztliche Kollegen und ein grundlagenwissenschaftliches Team dafür begeistern, ebenfalls nach Oldenburg zu wechseln. Zusammen mit einem tollen Stammteam aus Oldenburg freuen wir uns sehr darauf, die Herzmedizin Oldenburg tatkräftig zu unterstützen und weiterzuentwickeln.

Woran forschen Sie?

Meine klinischen Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf chirurgische Eingriffe an der Brustaorta, an der Aortenklappe und an den Herzkranzgefäßen. Außerdem beschäftige ich mich mit dem chirurgischen Training von Nachwuchs-Mediziner*innen.

Kürzlich haben wir zudem ein Versorgungsforschungsprojekt gestartet, bei dem eine Smartphone-App zum Einsatz kommt. Sie ermöglicht engen Kontakt zwischen Behandelnden und Behandelten von der präoperativen Vorbereitung über die Operation bis zum Abschluss der Rehabilitation. Dieser stete Austausch war im deutschen Gesundheitssystem, in dem die Sektoren „Krankenhaus“ und „Rehabilitation“ voneinander getrennt sind, bisher sehr schwierig.

Was ist das Tolle an Ihrem Fach?

Die Herzchirurgie umfasst viele Verfahren, auch mikrochirurgische Techniken und minimalinvasive Zugänge. Sie erfordert besondere psychomotorische Fähigkeiten und viel Training, weil die Arbeiten unter Zeitdruck ausgeführt werden – schließlich muss das Herz unmittelbar nach einem Eingriff wieder seine Funktion aufnehmen. Das chirurgische Training in der Herzchirurgie vergleiche ich daher gerne mit dem Training von Spitzensportler*innen, die ihre Leistungen ebenfalls punktgenau und unter hohem Erfolgsdruck erbringen müssen. Gleichzeitig ist die Herzchirurgie ein hoch technisiertes Fach, das vielfältige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Forschung besitzt.

Was haben Sie sich für die die ersten Monate an unserer Uni vorgenommen?

Ich möchte meine Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Medizin in Oldenburg weiterführen und ausbauen. Ich habe das große Glück, Prof. Dr. Ina Gruh aus der Medizinischen Hochschule Hannover mit ihrem Team als Leiterin der experimentellen Herzchirurgie hierher mitbringen zu können. Zusammen mit den hiesigen Kolleginnen und Kollegen wollen wir künstliche Gewebemodelle entwickeln, mit deren Hilfe wir die individuelle Funktion von Zellen aus Patientenproben untersuchen und verbessern. Wichtig ist das zum Beispiel bei genetischen Bindegewebserkrankungen, die Aortenaneurysmen verursachen.

In der Lehre möchte ich unsere Projekte zum chirurgischen Training und zur Analyse von Bilddaten weiterführen. Wir wollen dem Nachwuchs frühzeitig komplexe chirurgische Techniken beibringen. Außerdem wollen wir Kurse etablieren, in denen es darum geht, Bilddaten – etwa von Computertomografien – effektiv für die Operationsplanung zu nutzen.

Wer oder was hat Sie im Studium besonders geprägt?

In einem vorklinischen Semester hatte ich die Gelegenheit, einem Operationsteam in einem Kuppelsaal in der Medizinischen Hochschule Hannover bei der Arbeit zuzusehen. Dessen Leiter Prof. Dr. Axel Haverich wurde später auch mein Chef. Bei wissenschaftlichen Treffen konnte ich außerdem Prof. Dr. Hans-Georg Borst kennenlernen, einen der Pioniere der deutschen Herzchirurgie. Ich habe mir daraufhin gezielt für meine Doktorarbeit ein Thema aus der Herzchirurgie gesucht. Seitdem hat mich die Faszination für die Herz- und Aortenchirurgie nicht mehr losgelassen.

Ihr Tipp fürs Überleben auf dem Campus?

Außergewöhnliche Leistungen erbringt man in Dingen, die einen fesseln und für die man gerne Einsatz zeigt. Ich gebe allen immer den Rat, nicht den einfachen Weg zu suchen, sondern den mit der größten Faszination. Diese besondere Motivation sollte man mit einem gezielten Training von psychomotorischen Fähigkeiten kombinieren. So entstehen Höchstleistungen. Folgen Sie Ihrem Herzen!

(Stand: 24.04.2024)  | 
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